12.09.2024

Nachruf zum Abschied von Erhard Lemm am 12.09.2024

von Dr. Günther Linsel anlässlich der Eröffnung der Ausstellung "Cartoons von Eberhard Dietzsch - Optimissmut"

Sehr geehrte Frau Dietzsch,

sehr verehrte Anwesende,

hier und heute stände E. Lemm, um den dritten Band der Cartoons von Eb Dietzsch zu präsentieren – Optimissmutig. Leider ist ihm dies nicht mehr vergönnt.

Er hat sich nun verabschiedet - viel zu früh, lautlos - aber nachhaltig in der Wirkung.

Lassen Sie uns seinen Lebensoptimismus dennoch heute aufgreifen und in seinem Sinne weitertragen. Er hätte es sicher so gewollt. Besonders auch im Blick zu Eb Dietzsch, mit dem ihm nicht nur eine gestalterische Nähe verband, sondern auch eine magische Zahl: 85. Er war 2023 85 Jahre alt und Eb wäre es im selben Jahr gewesen. Lebens- und kunsterfahren.

Erhard Lemm hat in seinem langen, schaffensreichen beruflichen und gestalterischen Leben viele Kontakte geknüpft und vertieft. Sein beruflicher, wie vor allem sein betreuender Lebensweg war immer geprägt von stillen, aber stets wirkungsvollen Ergebnissen. Unzählige Gestaltungen von Ausstellungen, Publikationen sowie

Veranstaltungen prägen sein nachhaltiges Lebenswerk.

Mit seinem kleinen, aber weit über die Stadtgrenzen von Gera hinauswirkendem Verlag, hat er eine schier unüberschaubare Anzahl von Büchern, Broschüren, Plakaten sowie weiteren Publikationen veröffentlicht. Viele Ausstellungen in renommierten Einrichtungen, wie der Geraer Sparkasse oder der Geraer Bank trugen seine unverkennbare Handschrift -  ansprechend und nachwirkend.

Als Mitglied des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels war er zudem eine sehr markante Stimme in diesem Metier.

Und seinem Drang nach unterstützender Arbeit in den verschiedenen Gremien hat er seinen persönlichen Stempel aufgedrückt. Besonders auch dem Verein der Eb Dietzsch Kunstfreunde e.V., deren 2. Vorsitzender er war, hat er ein prägendes Gesicht verliehen.

So ist die heutige Veranstaltung zu Ehren der Cartoon-Ausstellung „Optimissmutig“ von Eb Dietzsch zugleich auch eine Erinnerung an einen, den Gründervater verschiedener Präsentationen – Erhard Lemm.

Er war in seinem Leben viel „querbeet“ unterwegs und dabei stets optimistisch - selten missmutig. So hat er die Erstellung des 3. Cartoonbandes mit  dem hintergründigen Namen „Optimissmutig“ mit vergnüglicher Akribie betrieben – heute präsentiert für die hier anwesenden Gäste um Heike Dietzsch.

Leider ist ihm diese Vorstellung nicht mehr persönlich vergönnt. Schade, denn gerade Cartoons hatten es ihm besonders angetan.

Einen besonderen Cartoon gibt es aus der Vielzahl der Werke vom Eb zu nennen, welcher Erhard Lemm und seine konkrete Lebenssituation quasi auf den Leib geschrieben ist:

Die untergehende Sonne in 8 Stufen - von der dominanten Leuchtkraft bis zum entspannten, leisen Untergang.

Wie nachhaltig.

Zudem würde ich ergänzen: „Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen“ – verbunden mit dem Wunsch für seine endlose Erscheinung in fernen Galaxien.

Damit ist zugleich auch eine stabile Brücke von Erhard Lemm zu Eb Dietzsch geschlagen, welche sicher auch zukünftig Symbol für die Arbeit des Eb Dietzsch Kunstfreunde Vereins e.V. sein wird.

Gern sage ich an dieser Stelle auch noch ein paar ganz persönliche Gedanken:

Ich habe in meinem Leben eine Vielzahl von Personen kennengelernt. Dabei war auch eine überschaubare Anzahl von Persönlichkeiten. Erhard Lemm war eine davon.

Ein väterlich-menschlicher Freund.

Ja, er war ein ganz besonderer Mensch mit einer sehr eigenen Note und hoher Ausstrahlung. Ich würde schon sagen, eine Institution eigener Prägung. Ich erinnere mich bis zuletzt an alle unsere Kontakte, die stets von Achtung und lächelnder Gemeinsamkeit geprägt waren. Trotz, oder gerade wegen des ehrlichen SIE in der beiderseitigen Ansprache.

Möge er in unserer aller Erinnerung bleiben – besonders als menschlicher und kreativer Maßstab.

Und nun leben Sie wohl, lieber Erhard Lemm – in Gedanken leben Sie für uns weiter – lächelnd und in herzlicher Menschlichkeit.

Wir verneigen uns in tiefer Dankbarkeit vor Ihnen.

Bitte um eine gemeinsame Schweigeminute.

Ich danke Ihnen





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